In diesem Artikel beschreibe ich wie Sie selbst "Vorstufen" des Burnouts erkennen lernen und welche Strategien hilfreich sind, um wieder psychisches Gleichgewicht zu erlangen.
Wie entsteht überhaupt eine psychische Erkrankung?
unkompliziert ausgedrückt: eine psychische Erkrankung "wächst" sozusagen kontinuierlich heran, in den häufigsten Fällen nicht plötzlich
eine gut akzeptierte Sichtweise der Entstehung psychischer Erkrankungen | Störungen ist das BIO-PSYCHO-SOZIALE Modell, welches die Wechselwirkungen | Zusammenspiel von Gesundheit und Störungen zu erklären versucht.
die Hauptannahme ist, dass die Entstehung einer psychischen Störung von mehreren Faktoren abhängt, die wichtigsten sind:
genetische
biologische
emotionale
kognitive
soziale ...Einflüsse | Einwirkungen
WAS sind die Symptome eines Burnouts?
starke Erschöpfung (bedeutend mehr als nach einem langen Arbeitstag)
ein Gefühl der Entfremdung ("emotionales Abkapseln")
starker Zynismus (Haltung; Denk- und Handlungsweise, die dadurch gekennzeichnet ist, andere Personen | Personengruppen zu missachten)
Die 3 oben genannten Symptome ergeben zusammen das Burnout-Syndrom. Der Leidensdruck sollte im Zusammenhang mit der Arbeit | dem Arbeitsumfeld stehen. Das könnte zum Beispiel eine hohe arbeitsbezogene Belastung, bzw. private psychische Belastungen, die mit der Arbeit direkt | indirekt zusammenhängen (Betreuungsverpflichtungen; täglich ungenügendes Zeitmanagement)
Zusätzlich können noch physische Symptome dazukommen:
Schlafstörungen (Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen)
psychosomatische Beschwerden (z.B. Engegefühl in der Brust; Kloß im Hals; Schmerzen)
Suchtverhalten (Alkohol; Nikotin; Drogen; Beruhigungs- und/oder Schlaftabletten, übermäßiges oder ungenügendes bzw. ungesundes Essverhalten)
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass die gesellschaftlich gängige Bezeichnung "Burnout", bzw. Burnout-Syndrom keinen eigenen Diagnoseschlüssel und deshalb keine eigenständige Diagnose darstellt. In den meisten Fällen werden folgende Diagnosen (mittels klinisch gültigen Testverfahren erhoben) vergeben:
Erschöpfung | Neurasthenie
Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung | Lebensbewältigung
akute Belastungsreaktion
affektive Störungen (depressive Episoden)
Körper und Psyche senden Signale in Form von Überlastung | psychosomatischen Auffälligkeiten, wie Kopfschmerzen | Magenschmerzen | Herz-Kreislauf-Erkrankungen, um nur einige zu nennen. Obwohl es bereits sehr viel Informationen zu diesem Thema gibt, zeigen Studien aus aller Welt auf, dass die Häufigkeit eine psychische Erkrankung | Störung eines nicht behandelten "Burnouts" zu entwickeln, erheblich ansteigt.
Betroffene Menschen beschreiben folgende Auffälligkeiten:
kann nicht mehr abschalten - auch nicht nach der Arbeit
bin dauermüde und niedergeschlagen
vor lauter Müdigkeit kann ich nicht einschlafen | durchschlafen
im Job bin ich maßlos überfordert
generell empfinde ich die Arbeit als sehr mühevoll mit starken negativen Gefühlen begleitet
auch im privaten Bereich verspüre ich eine Lustlosigkeit
meine Schmerzen (Kopf-, Rücken-, Magen-, u. a. ) werden heftiger
überhaupt "kränkle" ich mehr
am Wochenende, selbst wenn ich Zeit habe, unternehme ich nichts
soziale Kontakte werden auch weniger
und wenn ich jemanden treffe, bin ich eher genervt und mache abwertende /zynische Kommentare
das geht ja schon Wochen so dahin
lange schaffe ich das nicht mehr
WAS kann ich vorbeugend selbst tun?
lernen Sie, Ihr Stressmanagement zu optimieren
trennen Sie bewusst Arbeit von Freizeit
setzen Sie gezielte Pausen - hilfreich sind Erinnerungsfunktionen
optimieren Sie Ihre zeitlichen Ressourcen - Zeitmanagement
sorgen Sie für ausreichend Bewegung
erhalten Sie Ihre sozialen Kontakte aufrecht
essen Sie zu regelmäßige Zeiten - Handy in dieser Zeit lautlos od. abschalten
planen Sie Ihren Urlaub bewusst - diese Auszeit soll für Sie erholsam sein
denken Sie bei konzentrierter Arbeit an einen Tätigkeitswechsel, bzw. an kurze Pausen
nehmen Sie auch kurzandauernde Anzeichen | Belastungen wahr um frühzeitig hilfreiche Strategien in den beruflichen- und/oder privaten Alltag einzubauen
nehmen Sie sich die Zeit für die Bewältigung Ihrer Probleme - reden Sie darüber
Diese Tipps sollen eine (vorbeugende-) Hilfestellung darstellen und können bei gezielter Anwendung die Lebensqualität verbessern. Falls Sie bereits jetzt oder schon länger kaum Kraft | Ressourcen verspüren, sollten Sie nicht lange zögern und Ihre Signale wahrnehmen, akzeptieren und professionelle Unterstützung annehmen.
Die Klinisch-psychologische Behandlung ist wissenschaftlich erprobt und hilft, auch Ihnen!
Ich nehme mir sehr gerne Zeit für Ihr Anliegen.
Ihr Psychologe
Herwig Schlögl
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